In Wein investieren – Schritt für Schritt Anleitung

In Zeiten niedriger Zinsen wird es immer schwieriger, hohe Anlagerenditen zu erwirtschaften, weshalb institutionelle Anleger schon vor Jahren ihren Fokus auf sogenannte „Alternative Investments“ erweitert haben. Wertvolle Weine, Whisky, Kunst oder „Collectibles“ (Sammlerstücke) sind die neuen Anlagewerte, die dem Investor heute helfen sollen, das Portfolio zu stabilisieren, die Rendite zu steigern und die Schwankungsbreite zu reduzieren. Doch nur die wenigsten Weine dienen als Kapitalanlage, weshalb einige Punkte beim Investieren in Wein zu beachten sind. Einen Fahrplan für Neueinsteiger ins Thema „Wein als Wertanlage“ findet ihr im Folgenden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Nur sehr wenige Weingüter sind als Investmentklasse zu betrachten
  • Große Investmentweine steigen kontinuierlich im Wert an
  • Alternative Anlage, die neben Krisensicherheit auch ein Renditebringer ist
  • Gewinne können unter bestimmten Bedingungen steuerfrei realisiert werden
  • Physisches Investment ist eine perfekte Ergänzung zum Aktiendepot

In Wein investieren – Ein Renditebringer?

Indizes wie der Object of Desire Index der Coutts Private Bank oder der Knight Frank Luxury Investment Index (KFLII) bilden die Wertentwicklungen der wichtigsten alternativen Anlageklassen ab, wodurch sie sich gut mit Aktien- oder Rohstoffindizes vergleichen lassen. Man kann erkennen, dass aufgrund der starken Nachfrage aus Asien ein Whisky-Investment in den letzten zehn Jahren besonders gut performt hat:

In wein investieren - The-Knight-Luxury-Investment-Index

The Knight Luxury Investment Index

Die Performance der Investment-Whiskys ist zwar in den letzten Jahren um einiges größer gewesen als bei einer Kapitalanlage in Wein, dennoch bietet Wein als Investment einige Vorteile gegenüber Whisky-Investments:

  • Diversifikation
    Whiskys sind extrem teuer, häufig bewegen sich einzelne wertvolle Whiskys bereits in einem fünftstelligen Bereich. Eine große Streuung in verschiedene Whiskys ist daher in den meisten Portfolios nicht möglich.
  • Viele Fälschungen
    Mit den steigenden Preisen der Whiskys ist die Anzahl der Fälschungen explodiert. Investoren sollten nur in reputablen Auktionshäusern kaufen.
  • Marktübertreibungen
    Die Preise für Whiskys sind in den letzten Jahren extrem in die Höhe geschossen und gleichen teilweise fast dem Chart einzelner Kryptowährungen. Ob diese Preisanstiege nachhaltig oder einem Hype geschuldet sind, ist fraglich. Investments in Whiskys waren in den letzten Jahren der Renditebringer, dennoch können Investoren ebenso Geld in Wein anlegen und eine entsprechende Performance erwarten.

Wein als Geldanlage gilt aufgrund der geringen Korrelation mit den Aktienmärkten als stabiler Wertspeicher in Zeiten von Wirtschaftskrisen.

Vergleicht man die Rendite-Risiko-Profile des Liv-Ex 100 (Index der 100 begehrtesten Weine) und des TWIF (The Wine Investment Fund) mit den gängigen Aktienindizes, sowie Öl und Gold, werden auch hier die Stärken einer Weininvestition deutlich:

Risiko-Rendite-Profil von Wein-Investments

Risiko-Rendite-Profil von Weininvestments

Dabei sollten Investoren Wein als Kapitalanlage nicht als Konkurrenz zum Aktienmarkt verstehen. Investitionen in Wein sind geprägt von einer niedrigeren Volatilität und einem großen Sicherheitsfaktor, denn allen begrenzt verfügbaren Sachwerten ist gemein, dass sie einen gewissen intrinsischen Wert besitzen, weshalb sie – anders als Aktien – nicht auf null fallen können. Selbst wenn die erhoffte Wertsteigerung ausbleibt, bleibt ein gewisser Sockelwert im Wein als Kapitalanlage erhalten. Nicht zuletzt spricht man auch oft von „Passion Investments“ („Leidenschaft-Investments“), die dem Wein als Geldanlage nicht nur einen materiellen, sondern auch einen emotionalen Wert in Form von Genuss oder Freude zugestehen.

Wertvolle Weine eignen sich ebenso wie Kunstwerke, Antiquitäten oder Oldtimer hervorragend als Statussymbole und bereichern luxuriöse Lebensstile, haben aber darüber hinaus einen wichtigen Vorteil: Sie werden getrunken.

Werden wertvolle Weine geöffnet, steigert sich der Wert der verbliebenen Flaschen, die zudem mit zunehmender Reife immer besser werden. Eine Preissteigerung ist gewissermaßen unvermeidbar. So mancher möchte Wein zur Geburt einlagern, wenn der Nachwuchs das Licht der Welt erblickt. In vielen Ländern werden Geburtsjahrgänge zur Hochzeit gereicht – dementsprechend hochwertig und langlebig muss der Wein natürlich sein. Mit der zunehmenden Anzahl von neuen Superreichen vor allem in Asien und deren Neigung zu einem ausgeprägten luxuriösen Lebensstil, dürfte die Nachfrage nach wertvollen Weinen auch in Zukunft stabil bleiben und für steigende Preise sorgen.

Wein als Kapitalanlage – Wie sollen Investoren starten?

Möchte man Geld in Wein anlegen, so sollte man dies nicht überstürzen. Die Preise von Wein schwanken nicht so stark wie Aktienpreise, daher ist auch keine Hektik notwendig. Als erstes sollte man sich in eine bestimmte Weinregion einarbeiten, hierzu bietet sich das weltbekannte Weinanbaugebiet Bordeaux an. Dort sollten die besten Weingüter und deren Spitzenjahrgänge recherchiert werden. Danach empfiehlt es sich den Preis der einzelnen Weine auf verschiedenen Marktplätzen zu beobachten, um ein Gefühl für den fairen Preis des Sachwertes zu erhalten. Zum Schluss sollte der Wein unbedingt bei einem sicheren Händler oder Auktionshaus gekauft werden.

Wein als Geldanlage – Höchste Renditen

Wein als Kapitalanlage eignet sich neben dem Kapital- und Inflationsschutz ebenfalls als lukrative Wertanlage. Die Rendite des größten Wein-Index der Welt, dem Liv-Ex 1.000 war in den letzten Jahren vergleichbar mit der Performance der großen Aktienindizes. Der große Vorteil beim Investieren in Wein ist die Krisensicherheit, so gab es während der Finanzkrise 2008/09 nur einen Drawdown von ca. 10 % und in der Coronakrise 2020 kam es zu einer Korrektur von um die 4% im Weinindex. Die großen Aktienindizes fielen in diesen Crashs teilweise um ein Vielfaches.

Wein als Kapitalanlage

Performance des Wein-Index Liv-Ex 1000 (1.000 wichtigste Investment-Weine)

Betrachten Investoren die Performance von einzelnen Weinregionen, so können sie feststellen, dass alle große Weinregionen im Wert zulegen konnten. Stark geprägt waren die letzten Jahre aber vor allem durch Burgunder und Champagner.

Aktuelle Krisen, wie der Angriff auf die Ukraine, haben die besondere Position von Wein als sicheres und lukratives Investment noch einmal bestätigt. Auch hier zeigt sich auf einen Blick, dass andere Anlageprodukte nicht mit den wertvollen Flaschen mithalten können.

Steuervorteil bei Wein als Wertanlage

Für die einen ist Wein Kapitalanlage, für den Fiskus ist er allerdings ein Konsumgut. Daher haben Steuerbehörden wertvolle Weine bislang noch nicht auf dem Schirm, wodurch sie bei zukünftigen Vermögensabgaben wahrscheinlich unberücksichtigt bleiben. Gemälde und Oldtimer lassen sich schwer verstecken, aber so lange Weine als Konsumgut gelten, lässt sich mit dieser Anlageklasse recht gut „unter dem Radar“ fliegen…

Ein schöner Aspekt aus steuerlicher Sicht: Gewinne aus einer Wein Investition sind hierzulande bislang vollkommen steuerfrei. Im Rahmen privater Veräußerungsgeschäfte fallen weder Kapitalertragsteuer noch Einkommensteuer an, solange die Spekulationsfrist von einem Jahr eingehalten wird. Zudem muss darauf geachtet werden, dass einem beim allzu regelmäßigen Kauf und Verkauf kein gewerbsmäßiger Handel unterstellt werden kann.

Möchte man Geld in Wein anlegen und später den Gewinn realisieren, verkauft man am besten die gesamte Sammlung „en bloc“ oder über einen kurzen Zeitraum, um nicht „gewerblich tätig“ zu werden.

Wertvolle Weine erkennen – Ab wann wird ein Wein wertvoll?

Nur etwa 200 der weltweit produzierten Weine erfüllen die Kriterien für „IGW’s“ (Investment-Grade Wines). Die Anforderungen für einen wertvollen Wein sind:

  • Herkunft aus einem bekannten reputablen Weingut
  • Langlebigkeit der Weine von mindestens 10 Jahren
  • Wertsteigerung von über 10 Jahren oder länger
  • Handelbarkeit als Vermögenswert
  • Gute Kritik von namhaften Weinkritikern

Eigene Standards zur Qualitätssicherung

Innerhalb klassifizierter Weinbaugebiete treten jene Produzenten hervor, die über längere Zeit – zusätzlich zu den vorgeschriebenen Qualitätskriterien – durch selbstauferlegte Einschränkungen, wie Ertragsbegrenzung, eigene Standards zur Qualitätssicherung etabliert haben. So liefern weniger dicht bepflanzte Rebflächen oder alte Reben mit meterlangen Wurzeln extraktreichere Weine, aber deutlich weniger Ertrag. Spitzenweingüter setzen zur Not die Produktion aus, wenn der Jahrgang kein hochwertiges Lesegut liefert. Dies erleichtert das Investieren in Weine, denn die produzierten Mengen können nicht einfach durch Erweiterung der Anbauflächen erhöht werden bzw. ist dies nicht im Sinne der Spitzenweingüter.

Je älter, desto besser?

Neue Jahrgänge sind spekulativer als ältere. Bei Letzteren stehen die Bewertungen und Beurteilungen fest und das weitere Entwicklungspotential kann besser abgeschätzt werden. Allerdings steigen die Preise älterer Jahrgänge langsamer und werden meist ein Plateau erreichen, wenn das Trinkreifefenster sich zu schließen beginnt. Wer Geld in Wein anlegen möchte, muss dieses Trinkreifefenster unbedingt im Blick behalten.

Begrenzte Lebensdauer von Wein

Weine haben eine begrenzte Lebensdauer, wodurch die Investitionstauglichkeit eines Weins von seiner Haltbarkeit abhängt. Ist die potentielle Lebensdauer lang, wird ein Wein wertvoll. Wenn man ihn in 15-20 Jahren nicht mehr genussvoll (!) trinken kann, ist ein Wein als Kapitalanlage ungeeignet. Besonders wertvolle Weine, vor allem aus Bordeaux und Burgund, erreichen ihre Trinkreife in der Regel nach 15 bis 20 Jahren. Die besten Dessertweine der Welt (Trockenbeerenauslesen, Tokajer) und Spitzenchampagner können über 50 bis 60 Jahre gelagert werden. Am haltbarsten sind sogenannte „Fortified Wines“ – aufgespritete Süßweine – wie Madeira, Port, Sherry oder Malaga, deren beste Qualitäten 200 Jahre und mehr trinkbar bleiben.

Weinkritiker – Weintester als wichtiger Maßstab

Obwohl umstritten, sind die Bewertungen der bekannten Weinkritiker ein wichtiger Maßstab bei einer Wein-Investition. Erreicht ein Wein zum Beispiel eine Robert Parker Bewertung von 95 Punkten oder mehr, eignet er sich in der Regel als Geldanlage.

Robert Parker ist der einflussreichste Weinkritiker: Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass ein um einen Punkt höheres Parker-Rating die Rendite einer Wein Investition um bis zu 5,5 % steigert. (Quelle: „Das Parker Phänomen“ von E. Franck und S. Winter) Der im Jahre 2008 mit 100 Parker-Punkten bewertete 2005er Château Latour hat einen Marktpreis von ca. 1500 Euro, der 1998er schaffte hingegen nur 90 Punkte und wird heute nur für etwa 500 Euro gehandelt.

Weitere wichtige Weinkritiker sind u. a. James Suckling und Jancis Robinson. Für alte und rare Weine sind insbesondere die Beurteilungen von Michael Broadbent von Bedeutung. Möchte man Geld in Wein anlegen, sollte man also auf die Bewertungen der wichtigsten Weinkritiker achten.

Wie wichtig ist die Kritik von Robert Parker?

Mit der Punktzahl des bekanntesten Weinkritikers Robert Parker mit seinem Magazin „The Wine Advocate“ steht und fällt der Preis eines wertvollen Weins. Daher sollte man dessen Urteil unbedingt Beachtung schenken, vor allem bei französischen Weinen. Mittlerweile hat sich der Wein-Papst zur Ruhe gesetzt und die Verantwortung für die Bewertungen des Wine Advocate an Neal Martin übergeben.

In welchen Wein investieren?

Aus diesem recht umfassenden Katalog qualitativer und quantitativer Kriterien lässt sich ableiten, dass die wenigsten Weine als Investment geeignet sind: Weniger als 1 % der weltweiten Produktion. Der mit Abstand größte Anteil der ca. 200 Anlageweine entfällt dabei auf die Regionen Bordeaux und Burgund, aber auch die Moselweine von Egon Müller ab dem Prädikat Auslese gehören dazu.

In Wein investieren - optimales Portfolio

Herkunft von wertvollen Weinen 

Die oben genannten Faktoren für einen investierbaren Wein treffen wie erwähnt nur auf die wenigsten Weine zu.

Bekannte Weine als Geldanlage sind unter anderem:

Armand Rousseau, Chambertin 2000

Herkunft: Frankreich (Burgunder)

Produktion: ca. 8.800 Flaschen

Preis: ca. 3.900 €

In Wein investieren Armand Roussesau

10 Jahreschart (Quelle: Cult Wines)

Domaine de la Romanee-Conti 2004

Herkunft: Frankreich (Burgunder)

Produktion: ca. 8.800 Flaschen

Preis: ca. 18.700 €

In Wein investieren Domaine de la Romanee Conti

10 Jahreschart (Quelle: Cult Wines)

Rayas, Chateauneuf-du-Pape 2005

Herkunft: Frankreich (Rhone)

Produktion: ca. 13.000 Flaschen

Preis: ca. 1.050 €

In Wein investieren Domaine de la Romanee Conti

10 Jahreschart (Quelle: Cult Wines)

Weitere bekannte Weingüter sind Petrus, Le Pin oder Lafite Rothschild.

Welche Weine steigen im Wert?

Weine aus bekannten Weingütern mit erstklassigen Jahrgängen, die ihr Trinkfenster noch nicht überschritten haben, steigen im Wert an. Dazu ist eine sehr gute Kritik von bekannten Weinkritikern hilfreich.

Wo können wertvolle Weine gekauft werden?

Beim Kauf von Wein Investitionen ist die Provenienz (lückenloser Nachweis der Herkunft) sehr wichtig. Daher sollten Investoren nur von namhaften Auktionshäusern kaufen.

Bekannte Online-Auktionshäuser sind zum Beispiel Wine-Auctioneer und Winebid.

Daneben sind die erstklassigen Auktionshäuser Christies und Sothebys hervorragende Quellen um Wein als Geldanlage zu erwerben. Vorsichtig sollten Investoren bei Plattformen wie ebay und catawiki sein.

Was ist beim Weinkauf zu beachten?

Hände weg von Privatkäufen oder Kellerfunden. Wertvolle Weine müssen eine lückenlose Provenienz (Herkunft) mit fachgerechter Lagerung besitzen. Außerdem sollte der Zustand von Kapsel oder Kork, sowieso der Füllstand in Ordnung sein. Der Füllstand sollte sich mindestens am Ende des Flaschenhalses befinden – niemals an der Schulter.

Lagerung von Investmentwein

Eine direkte Wein-Investition ist zumindest unter Aspekten des Vermögensschutzes anderen indirekten Investmentformen vorzuziehen, um die oben beschriebenen Vorteile einer Wein-Kapitalanlage auch wirklich nutzen zu können. Wertvolle Weine müssen fachgerecht gelagert werden, sonst verlieren sie ihren Wert und werden möglicherweise unverkäuflich oder sogar untrinkbar. Man sollte sich also unbedingt mit der Lagerung von Wein vertraut machen. Wichtig ist vor allem, dass Weininvestoren den Wein in einem kühleren Raum lagern und vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Wächst der Weinbestand, so ist die Anschaffung eines Weinkühlschranks zu empfehlen.

Wie lange ist ein Wein genießbar?

Spitzenrotweine können bis zu 50 Jahre genießbar sein und erreichen das optimale Trinkfenster oftmals erst nach einigen Jahrzehnten. Weinkritiker veröffentlichen ein Zeitfenster, wann dieses Trinkfenster erwartet wird. Süßweine wie Madeira und Tokajer sind bei fachgerechter Lagerung noch nach Jahrhunderten genießbar.

Weine als Investment sollten daher nur in Zollfreilagern mit optimalen Bedingungen gelagert werden!

Vor- und Nachteile von Wein als Kapitalanlage

Vorteile von Weininvestments:

  • Potenziell hohe Rendite: Seltene und hochwertige Weine können im Laufe der Zeit an Wert gewinnen
  • Langfristiges Investment: Wein kann lange gelagert werden und behält dabei seinen Wert oder steigt sogar
  • Kombination von Finanzen und Leidenschaft: Weininvestment ermöglicht es, in etwas zu investieren, das man genießen und sammeln kann
  • Diversifikation des Portfolios: Weininvestments können eine Möglichkeit sein, das Risiko durch die Diversifikation des Portfolios zu reduzieren
  • Krisensicherheit: Investmentweine fallen sehr wenig in Krisen und dienen als zusätzliche Sicherheit
  • Steuerfreiheit: Privatanleger können nach einem Jahr Haltedauer Gewinne steuerfrei realisieren

Nachteile von Weininvestments:

  • Hohe Kosten: Der Kauf von seltenen und hochwertigen Weinen kann teuer sein und es fallen zusätzliche Kosten für Lagerung und Versicherung an
  • Expertenwissen erforderlich: Es ist wichtig, sich über den Weinmarkt, die verschiedenen Weine und die besten Lager zu informieren
  • Keine reguläre Einkommensquelle: Weininvestments erbringen kein regelmäßiges Einkommen, sondern sind langfristige Investitionen.
  • Unreguliertes Markt: Es gibt keine festen Regeln oder Standards für den Kauf und Verkauf von Wein als Investment, was das Risiko erhöhen kann

Jetzt in Wein investieren

Alternativen zur direkten Investition in Wein

Möchte man nun in Wein investieren, hat man mehrere Möglichkeiten. Ist entsprechendes Kleingeld vorhanden, könnte man einfach ein Weingut kaufen und besitzen, so wie Brad Pitt, Günther Jauch, Alibaba-Gründer Jack Ma oder FC Arsenal Besitzer Stan Kroenke. Weniger kapitalintensiv sind allerdings Investments in Wein-Aktien, Wein-Fonds oder Wein-Genussscheine.

Investitionen in Weinaktien

Eine Möglichkeit, direkt in Wein als Kapitalanlage zu starten, ist der Kauf öffentlich gehandelter Aktien von Unternehmen in der Branche. Selten ist es möglich, direkt von einem Weingut-Aktien zu kaufen. Man wird sich also die Wertpapiere etablierter Handelshäuser und Großinvestoren ansehen müssen. Als beste Wein-Aktien gelten die Shares von Moët Hennessy – Louis Vuitton SE, besser bekannt als LVMH. Das Luxusgüter-Konglomerat besitzt Anteile an hochkarätigen Weingütern wie Cheval Blanc, Chateau d’Yquem sowie den Champagnerhäusern Krug, Moët & Chandon und Veuve Cliquot.

Weitere bekannte Wein-Aktien sind:

  • Brown-Forman Corporation (NYSE: BF-B)
  • Willamette Valley Vineyards, Inc. (NASDAQ: WVVI)
  • Diageo PLC (NYSE: DEO)
  • Constellation Brands, Inc (NYSE: STZ).

In Deutschland gilt die Hawesko Aktie mit einer Dividendenrendite von 6,27 % als durchaus nachgefragte Weininvestition.

Der Nachteil eines Engagements in solche Wein-Aktien ist allerdings, dass es sich dann eben nicht mehr um ein alternatives, mit dem Finanzmarkt unkorreliertes Investment in einen Sachwert handelt.

Man kann aber auch eine Wein-Investition tätigen und dabei die Weinauswahl an einen Fondsmanager delegieren. Das spart Zeit und Mühe, gibt dem Investor jedoch keine Möglichkeit, das Portfolio auf seine Bedürfnisse zuzuschneiden. Zudem ist man nicht der Besitzer der Weine. Dadurch entfällt auch die Möglichkeit des steuerfreien Wiederverkaufs.

Wein-Fonds? – Eher nicht

Wein als Kapitalanlage steckt in Deutschland in den Kinderschuhen. Gründe sind zum einen Berührungsängste mit der „exotischen“ Anlageklasse, zum anderen spielen Kosten-Nutzen-Aspekte eine Rolle: Die Volumina sind einfach zu klein. Die meisten Wein Fonds sind daher in Großbritannien und den USA zu finden. Wein-Fonds können allerdings auch ins Wanken geraten. Der Vintage Wine Fund, einst einer der ältesten Wein-Fonds Europas, der auf seinem Höhepunkt 2008 ein Vermögen von etwa 110 Mio. Euro verwaltete, musste 2013 abgewickelt werden, als nach schwacher Performance die Anleger massiv ihr Kapital abzogen. Nicht besser erging es Investoren des einst weltweit größten registrierten Wein-Fonds Nobles Crus. Nachdem die Fondsmanager zugegeben hatten, dass sie nicht über genügend Bargeld verfügten, um Rücknahmen zu erfüllen, mussten sie auf Druck der luxemburgischen Finanzaufsicht die Anleger daran hindern, ihr Geld abzuziehen. Zudem wurde bei der Bewertung eigener Weininvestitionen (im Quervergleich mit Liv-ex-Marktpreisen) maßlos übertrieben.

Fazit zum Investieren in Wein

Investieren in wertvolle Weine ist ein wahrer Renditebringer und dient gleichzeitig als Vermögensschutz. Die Weine der wichtigsten Jahrgänge der bekanntesten Weingüter sind seit Jahrzehnten ein profitabler und sicherer Sachwert. Legen Investoren Geld in Wein an, so ist die Recherche und der Kauf bei einer reputablen Quelle das A und O. Vertraut man den großen Weinkritikern, beachtet die fachgerechte Lagerung und bedient sich der großen Jahrgänge, so steht Investoren ein renditestarker Sachwert als Vermögensschutz zur Verfügung.

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