Wir wurden gefragt, ob wir selbst in Rohstoffe investieren – gleich vorweg: Nein, das tun wir nicht und können davor auch nur warnen! Wir zeigen im Folgenden, welche Gefahren beim Investieren in Rohstoffe lauern und welche Dinge man unbedingt beachten sollte.
In Rohstoffe investieren – (meist) keine gute Idee
Bevor wir uns im Detail die Risiken beim Kauf von Rohöl und Co. anschauen, wollen wir erst einmal Entwarnung geben: Gold, Silber und Co. sind zwar ebenfalls Rohstoffe, fallen aber in die Kategorie von zu empfehlenden Investments. Dies kann man zu Hause oder im Bankschließfach selbst physisch lagern, deshalb sind die Lagerkosten natürlich sehr gering bzw. entfallen komplett. Bei 500 Fässern Rohöl oder 1.000 Rindern wird der durchschnittliche Anleger jedoch schnell an seine Grenzen stoßen.
Aber ist es nicht trotzdem sinnvoll in Erdöl, Agrarstoffe und Ähnliches zu investieren?
Investieren wir in Rohstoffe für einen längeren Zeitraum, müssen wir deren Lagerung sowie die Bewegung von A nach B mitfinanzieren. Diese sogenannten Rollkosten dürften in nahezu jedem Fall die Rendite unserer Anlage auffressen, insbesondere, wenn wir ein langfristiges Investment anpeilen.
Eine “Buy-and-Hold”-Strategie mit Erdöl, Agrarstoffen und Co. umzusetzen ist demnach keine gute Idee. Denn diese Rohstoffe sind nicht ohne weiteres physisch lagerbar. Daher bedienen sich Investoren und Emittenten von Rohstoff-Handelsprodukten am Terminmarkt und handeln die Futures. Da in der sogenannten Terminstrukturkurve meist der aktuelle Kontrakt bzw. Future niedriger liegt, als der darauffolgende gibt es hier die „Rollkosten“.
Beispiel für die „Rollkosten“:
1.) Kauf eines Januar-Futures für $ 50
2.) Januar-Future verfällt, daher muss der Investor in den Februar-Future rollen (Verkauf Januar-Future & Kauf Februar-Future)
3.) Februar-Future steht bei $ 52
Die Rollverluste liegen somit bei $ 2, da der Investor den Januar-Future für $ 50 verkauft und den Februar-Future für $ 52 gekauft hat.
Rollverluste-Beispiel: Erdöl
Diese Verluste für Lagerung und Transport sind in unserer Grafik in der blauen Linie bereits mit eingerechnet (hierfür haben wir den Erdöl-ETC USO zur Hand genommen). Bei der roten Linie hingegen entfallen diese – hier sehen wir nur den Ölpreis. Dieser Kursverlauf ist zwar ebenfalls nicht gerade ansprechend, aber kein Vergleich zum Preis inklusive der Rollkosten.
Wie kann man ungeeignete Rohstoffe erkennen?
Nicht alle Rohstoffe sind automatisch für ein längeres Investment ungeeignet – Gold und Silber wurden bereits als Beispiele genannt. Kaufen wir etwa einen Gold-ETC, ist dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit physisch hinterlegt.
Bei Rohöl, Fleisch, Sojabohnen etc. ist das nicht der Fall. Hier können wir bereits erkennen, welcher Rohstoff für ein langfristiges Investieren infrage kommt. Denn, abgesehen von wenigen Ausnahmen, sind Produkte, die solche Rollverluste beinhalten, für kleinere Anleger ungeeignet!
Kurz- oder mittelfristig können sich solche Investments in Rohstoffe tatsächlich lohnen. Auch das eigentliche Trading ist hiervon nicht betroffen und ist weiterhin empfehlenswert. Die Kosten für Transport und Lagerung summieren sich jedoch, wenn auf lange Sicht investiert wird.
Fazit
Für eine Buy-and-Hold-Strategie sind Rohstoffe fast immer ungeeignet. Die Rollkosten zerstören hier die Rendite, sodass wir generell davon abraten würden. Es ist sinnvoller, wenn du dich auf das Trading konzentrierst. Unseren eigenen Rohstoff-Handel zeigen wir in unserem Profi-Seminar – Professioneller Handel mit Future-Optionen.
Bist du hingegen auf der Suche nach lukrativen, längeren Investments, solltest du lieber bei ETFs, Aktien und Co. bleiben. Auf unserem YouTube-Kanal findest du hierzu einige Anregungen:
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