Die Snowflake-Aktie hat einen fulminanten Börsenstart hingelegt. Die Erstzeichner der Aktie haben sie für $ 120 erwerben können, danach stieg der Kurs enorm weiter und kletterte auf ca. $ 250. Die glücklichen Käufer der ersten Aktien haben ihre Investition also in kürzester Zeit verdoppelt.
Im Folgenden zeigen wir euch, was das Unternehmen Snowflake ist, ob die Aktie ein gutes Investment ist und was Warren Buffett damit zu tun hat.
Das Unternehmen Snowflake
Snowflake ist ein cloudbasierter Data-Warehouse Anbieter. Einfach ausgedrückt: Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine Plattform, in der sie sehr große Datenmengen „in der Cloud“ speichern, verwalten und analysieren können.
Das Besondere an Snowflake ist, dass diese Datenauswertung über sämtliche bekannte Cloud-Plattformen wie Amazon Web Service, Microsoft Azure oder Google Cloud funktioniert. Damit sind die Kunden nicht an einen einzigen Anbieter gebunden, sondern haben die Auswahl. Snowflake verbindet diese Dienste.
Die Snowflake-Aktie – Warren Buffett schlägt zu
Warren Buffett ist ein brillanter Investor, er gilt aber nicht als größter Freund der Technikaktien. Das hat ihm während der Dotcom-Blase viel Häme eingebracht. Gerade in dieser Zeit hat sich jedoch seine Einstellung „Ich kaufe nur was ich verstehe“ mehr als gelohnt. Wie er selbst sagt, hat er aber die jüngste Entwicklung der Technologie-Aktien ein Stück weit verpasst. Inzwischen hat er aber aufgeholt und so bildet die Apple-Aktie mittlerweile die größte Position in seinem Depot.
Und nun hat er mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway auch in die Snowflake-Aktie investiert. Berkshire Hathaway hat dabei ein Paket von $ 250 Millionen erworben. Ein solches Paket hat übrigens auch Salesforce erworben, die Aktie hatten wir im letzten Vermögensmagazin vorgestellt. Außerdem plant Warren Buffett eine weitere Investition in Snowflake. Für insgesamt ca. $ 320 Millionen möchte er den Aktionären Anteile abkaufen, so dass seine gesamte Investition dann ca. $ 570 Millionen beträgt.
Und hier muss man die Dinge in die richtige Perspektive rücken. Denn Berkshire Hathaway sitzt auf einem Cash-Polster von über $ 125 Milliarden. Und diese Cash-Position macht nur ca. 1/3 des gesamten Wertes der Beteiligungsgesellschaft aus. Somit beträgt die Investition in die Snowflake-Aktie ca. 0,5 % der Cash-Position. Betrachtet man diese Investition im kompletten Portfolio, ist der Anteil noch einmal deutlich kleiner.
Die Snowflake-Aktie – Hohe Bewertung
Die Snowflake-Aktie hat den größten Software-IPO hingelegt. Und ist damit wertvoller als 90 % aller S&P 500 Aktien, obwohl der Umsatz der Firma nur bei ca. $ 270 Millionen liegt. Zum Vergleich: Microsoft hat einen Umsatz von $ 143 Milliarden! Das Kurs-Umsatz-Verhältnis der Snowflake-Aktie ist damit größer als 160.
Die Zukunftsperspektiven sind zwar sehr gut für das Unternehmen, allerdings ist die Bewertung auch sehr hoch. Damit diese Bewertung gerechtfertigt ist, müsste der Umsatz jedes Jahr um ca. 130 % ansteigen. Das ist möglich, aber natürlich extrem ambitioniert.
Und daher muss man kritisch hinterfragen, ob hier nicht etwas viel Euphorie am Markt herrscht. Vor großen Krisen haben sich solche ambitionierten IPOs angehäuft, die darauffolgende Dürreperiode an den Märkten hat solch hohen Bewertungen oft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
[irp posts=“1132″ name=“Das Warren Buffett Portfolio analysiert – Anregungen für die eigenen Investments?“]
Fazit
Snowflake ist ein spannendes Unternehmen, das mit seinen Produkten perfekt zu dem nicht aufzuhaltenden Megatrend der Digitalisierung und des Cloud-Computings passt. Allerdings ist die Bewertung sehr hoch, der Börsenkurs hat sich direkt mit der Erstausgabe verdoppelt und daher sollten sich Investoren einen genauen Investmentplan ausarbeiten. Dazu muss man das Unternehmen genau verstehen und dann sollte man nur in regelmäßigen Investmentraten investieren und keine große Einmalinvestition tätigen. Damit glättet man die aktuell großen Kursschwankungen. Alternativ ist auch ein Einstieg mit Cash-Secured-Puts möglich, hier solltet ihr aber noch abwarten, bis sich die Spreads etwas beruhigt haben.
Sollte sich die Snowflake-Aktie zum nächsten goldenen Stern am Softwarehimmel entwickeln, ist die Rendite auch bei dieser konservativen Einstiegsvariante langfristig sehr hoch. Umgekehrt ist das Absturzpotential vor allem bei den derzeit hohen Bewertungen der Technologie-Aktien immens.
Mehr dazu im Video:
Hinweis:
Dieser Beitrag dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Handel mit börsennotierten Wertpapieren kann zum Teil erheblichen Kursschwankungen unterliegen, die zu erheblichen Verlusten bis hin zum Totalverlust führen können. Bei jeder Anlageentscheidung, die Sie aufgrund von Informationen, welche aus Inhalten dieser Seite hervorgehen, treffen, handeln Sie immer eigenverantwortlich, auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Inhalte, wie z.B. Handelssignale und Analysen, beruhen auf sorgfältiger Recherche, welchen Quellen Dritter zugrunde liegen. Diese Quellen werden von dem Autor als vertrauenswürdig und zuverlässig erachtet. Der Autor übernimmt gleichwohl keinerlei Gewährleistung für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Inhalte und haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.
Schreibe einen Kommentar