Eine Dividende ist der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an Ihre Aktionäre ausschüttet. Aktien mit hoher Dividende (also hoher Dividendenrendite) sind daher bei vielen Investoren beliebt. Aber sind Aktien mit einer hohen Dividendenrendite wirklich attraktiv oder sollte dies eher ein Warnzeichen für Aktionäre sein?
Aktien mit hoher Dividende – Was ist „hoch“?
Aktien schütten unterschiedliche Dividendenzahlungen an ihre Anteilseigner aus. Um eine Vergleichbarkeit dieser Ausschüttungen zu gewährleisten wird die sog. Dividendenrendite herangezogen. Diese ergibt sich aus Dividende und Aktienkurs. Zur Berechnung der Dividendenrendite wird die Dividende je Aktie mit 100 multipliziert und anschließend durch den Aktienkurs geteilt.
Die durchschnittlichen Dividendenrenditen der Aktien des S&P 500 befinden sich bei ca. 1 – 3 % pro Jahr. Für unsere Analysen haben wir eine Dividendenrendite von über 7 % gewählt (Stand: Juli 2020). Außerdem müssen die Werte eine Marktkapitalisierung von über 2 Mrd. USD besitzen, das IPO-Datum mind. im Jahre 2000 gewesen sein und an einer US-Börse notieren.
Aktien mit hohen Dividendenrenditen – Die Analyse
Wir haben für unseren Untersuchungszeitraum den Startpunkt 01. Januar 2000 gewählt, um die Dotcom-Blase zu berücksichtigen. Etwaige Dividendenzahlungen wurden in der Berechnung reinvestiert (ohne Steuerberücksichtigung):
Berechnung für Quality = Return in % / Max. Drawdown in %
Das Ergebnis:
- Alle Aktien mit hoher Dividende sind volatiler als der Leitindex-ETF SPY
- Langfristig konnten einige Aktien den SPY im Quality-Score outperformen
- Die maximalen Drawdowns sind mit bis zu 98 % bei den Einzeltiteln extrem
- Klassische Dividendenaktien wie ExxonMobil schneiden schlechter ab als der SPY
Aktien mit hoher Dividende – Die Krisenanalyse
Wir haben als nächstes die Energieaktien in der Dotcom-Blase, in der Finanzkrise 08/09 und in der Corona-Krise analysiert:
- Dotcom-Blase:
- Finanzkrise 08/09:
- Corona-Krise:
Max. Drawdown während der Corona-Krise:
Das Ergebnis der Krisenanalyse:
- In der DotCom-Krise konnten sich die meisten Unternehmen gut halten
- Währen der Finanzkrise 2008/09 kamen einige Aktien stärker unter Druck als der SPY
- Die zeitlich am kürzesten zurückliegende Corona-Krise zeigt ein katastrophales Bild dieser Werte
- Im Prinzip hatte kein Unternehmen einen geringeren Drawdown als die Benchmark SPY
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Fazit und die große Frage nach dem Turnaround
7 % Dividendenrendite gibt es vom Markt nicht geschenkt. Erhöht ein Unternehmen die Dividende, geht der Aktienkurs normalerweise mit und die Dividendenrenditen von stabilen Aktien bewegen sich meist in einem engen Sektor. Dies ist bei diesen Unternehmen nicht der Fall. Der Grund für die hohe Dividendenrendite ist meist der stark gefallene Kurs. Bei (noch) nicht gestrichen/ gekürzten Dividenden führt dies zu so hohen Dividendenrenditen.
Im nachfolgenden Chart vergleichen wir das Unternehmen NHI (schwarz), welches einen sehr guten Quality-Score in der Analyse hatte, mit dem SPY (blau):
Hier stellt sich für uns die zentrale Frage: Möchte ich wirklich so eine Aktie haben? In der Corona-Krise hat die Aktie bei Kursen notiert, welche bereits 2010 erreicht wurden. Alle Unternehmen in dieser Liste haben Schwierigkeiten. Ob diese AGs den Turnaround schaffen und dies somit eine Riesen-Chance für Investoren ist, halten wir für Privatanleger für kaum analysierbar. Statt hier die Nadel im Heuhaufen zu suchen, kaufen wir lieber Unternehmen, die sich stets in einer guten Lage befinden.
Mehr Infos im Video:
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