Bei Low-Volatility-ETFs steht die Minimierung von Verlusten durch Investments in Niedrigvolatilitätsprodukte im Vordergrund. Diese Minimum-Volatility-ETFs könnten eine entscheidende Rolle in einem Gesamtportfolio spielen, da Anleger hier auf Aktien mit geringsten Wertschwankungen setzen. Doch halten sie ihr Versprechen und dienen der Risikoreduzierung oder sind diese ETFs mehr Schein als Sein? Die Antwort erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Was sind Low-Volatility-ETFs?
Low-Volatility-ETFs investieren in Werte mit niedriger Volatilität. Durch das geringe eingegangene Risiko soll eine überdurchschnittliche Rendite erzielt werden. Der bekannteste ist der MSCI World Minimum Volatility ETF, der die Wertentwicklung von weltweiten Aktien widerspiegelt, die eine historisch niedrige Volatilität haben.
Die untersuchten Werte
Für unsere Analyse haben wir die größten Low-Volatility-ETFs herangezogen, die seit mindestens 2012 an einer US-Börse notieren.
- SPLV – Invesco S&P 500® Low Volatility ETF
- USMV – iShares Edge MSCI Min Vol USA ETF
- EFAV – iShares Edge MSCI Min Vol EAFE ETF
- ACWV – iShares Edge MSCI Min Vol Global ETF
- EEMV – iShares Edge MSCI Min Vol Emerging Markets ETF
Als Benchmark haben wir den S&P 500 (SPY) mit in der Analyse berücksichtigt.
Die Analyse
Wir haben für unseren Untersuchungszeitraum den Startpunkt 01. Januar 2012 gewählt. Etwaige Dividendenzahlungen wurden in der Berechnung reinvestiert (ohne Steuerberücksichtigung).
Übersicht:
Die besten Low-Volatility-ETFs:
- USMV – iShares Edge MSCI Min Vol USA ETF
- SPLV – Invesco S&P 500® Low Volatility ETF
- ACWV – iShares Edge MSCI Min Vol Global ETF
Das Ergebnis:
- Der „normale“ S&P 500 (SPY) hat die höchste Rendite im Vergleich zu den Low-Volatility-ETFs
- In der Betrachtung der täglichen Volatilität sind die Low-Volatility-ETFs geringer als die Benchmark SPY
- Auf die USA fokussierte ETFs, wie der USMV und SPLV sind renditestärker als weltweit angelegte ETFs
- Der maximale Drawdown der Low-Volatility-ETFs ist nur minimal geringer als der des S&P 500
- Der Emerging-Markets-ETF EEMV ist der Verlierer in allen Belangen, dies deckt sich auch mit unserer bestehenden Analyse zu den Emerging-Markets-ETFs
Low-Volatility-ETFs in Krisenzeiten
- Corona-Krise
Das Ergebnis der Krisenanalyse:
- Weltweit angelegte Low-Volatility-ETFs (EEMV, EFAV, ACWV) hatten während der Corona-Krise einen niedrigen maximalen Drawdown als US-fokussierte
- Die tägliche Volatilität war geringer als bei der Benchmark S&P 500 (SPY)
Fazit
Low-Volatility-ETFs halten ihr Versprechen nur teilweise. Auf Basis der täglichen Volatilität haben diese eine geringere Schwankungsbreite als die Benchmark S&P 500. Renditetechnisch waren alle Low-Volatility-ETFs niedriger als der klassische Leitindex. Dennoch können gerade US-fokussierte ein guter Mix aus niedriger Schwankungsbreite mit ansprechender Rendite sein. Wir selbst investieren aber nicht in diese ETFs, sondern würden Sektoren wie den nicht-zyklischen Konsumgütersektor immer vorziehen.
Mehr dazu im Video:
Hinweis:
Dieser Beitrag dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Handel mit börsennotierten Wertpapieren kann zum Teil erheblichen Kursschwankungen unterliegen, die zu erheblichen Verlusten bis hin zum Totalverlust führen können. Bei jeder Anlageentscheidung, die Sie aufgrund von Informationen, welche aus Inhalten dieser Seite hervorgehen, treffen, handeln Sie immer eigenverantwortlich, auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Inhalte, wie z.B. Handelssignale und Analysen, beruhen auf sorgfältiger Recherche, welchen Quellen Dritter zugrunde liegen. Diese Quellen werden von dem Autor als vertrauenswürdig und zuverlässig erachtet. Der Autor übernimmt gleichwohl keinerlei Gewährleistung für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Inhalte und haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.
H. S. meint
Low Volatility ist halt oftmals mehr Schein als Sein und von den ETF Anbietern verschickt verpackt. Generell bin ich auch ein Fan von den Low Volatility Aktien, dann aber die Aktie selbst und nicht ein Verbrecherprodukt – wobei diese ETFs ja noch halbswegs gut aussehen. Es gibt Low Volatility Zertifikate da stellt sich einem die Nackenhaare zu Berge!!!!
Vielen Dank übrigens für die vielen kostenlosen Analysen – Top Jungs!
Ralf meint
Ich werde mir mal den ein oder anderen low volatilty etf ins Depot legen. Als Absicherung sind die ja nicht verkehrt. Gibt es auch low volatilty etfs auf den dax? Danke vorabralf
Ralf meint
Ich werde mir mal den ein oder anderen low volatilty etf ins Depot legen. Als Absicherung sind die ja nicht verkehrt. Gibt es auch low volatilty etfs auf den dax? Danke vorabralf