Viele Unternehmen profitieren von konjunkturellen Schwankungen und boomen bei Wirtschaftswachstum. Befindet sich eine Volkswirtschaft aber in einer Rezession, so korrigieren die Aktienkurse der zyklischen Unternehmen sehr stark. Antizyklische Unternehmen sind dagegen von der Konjunktur unabhängig und bleiben auch in schwierigen Zeiten stabil. Was sind nicht-zyklische Aktien genau und warum gehören sie für uns in jedes Depot?
Was sind nicht-zyklische Aktien?
Viele Lebensbereiche sind konjunkturunabhängig. In diesen wird auch in wirtschaftlich schwachen Phasen fast genauso viel Geld ausgegeben wie in wachstumsstarken Zeiten. Sogenannte antizyklische Aktien bewegen sich (relativ) unabhängig von der konjunkturellen Situation und sind deshalb für Anleger sehr interessant, da diese Aktien sehr krisenfest sind. Dazu gehören beispielsweise Lebensmittel, Medikamente, Hygieneartikel, Gesundheitswesen und Energieversorgung. In all diesen Bereichen wird, wenn überhaupt, zuallerletzt gespart.
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Nicht-zyklische Aktien im Vergleich – Die Werte
Für unsere Analyse haben wir antizyklische Aktien aus dem „Consumer Defensive Sector“ gewählt, welche den Geschäftssitz in den USA haben. Außerdem muss die Marktkapitalisierung über 25 Mrd. USD betragen und das IPO-Datum vor 2000 gewesen sein. Dazu gehören Aktien wie Walmart, Coca-Cola, Clorox und viele weitere defensive Aktien. Als Benchmark haben wir den SPY und den Sektor-ETF XLP („Consumer Staples“) mit in der Analyse berücksichtigt.
Darum sind die nicht-zyklischen Aktien ein MUSS in jedem Depot
Wir haben für unseren Untersuchungszeitraum den Startpunkt 01. Januar 1999 gewählt, um die DotCom-Blase zu berücksichtigen. Etwaige Dividendenzahlungen wurden in der Berechnung reinvestiert (ohne Steuerberücksichtigung):
Berechnung für Quality = Return in % / Max. Drawdown in %
Das Ergebnis:
- Der Sektor-ETF XLP ist im Quality-Score besser als der SPY
- Die Outperformance des XLPs gegenüber dem SPY ist in erster Linie dem sehr geringen Drawdown zu verdanken
- Nur 6 Einzeltitel sind im Quality-Score schlechter als der SPY
- Viele Einzeltitel weisen einen sehr geringen Drawdown auf
- Die meisten Unternehmen konnten den SPY outperformen
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Antizyklische Aktien – Die Krisenanalyse
Wir haben als nächstes die Energieaktien in der Dotcom-Blase, in der Finanzkrise 08/09 und in der Corona-Krise analysiert:
Dotcom-Blase:
Finanzkrise 08/09:
Corona-Krise:
Das Ergebnis der Krisenanalyse:
- In jeder der drei Krisen konnten eine Vielzahl der Unternehmen den Leitindex-ETF SPY outperformen
- Der Sektor-ETF XLP konnte den SPY ebenfalls in allen Krisen „schlagen“
- Teilweise sind sogar Unternehmen mit einer positiven Rendite aus den Krisen gekommen
- Die Krisenfestigkeit dieser Titel wurde in allen Krisen ausnahmslos bewiesen
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Fazit
Mit Zahnpasta und Toilettenpapier zum Investmenterfolg – wer hätte das gedacht? Es hat sich aber in den Analysen gezeigt, dass diese Unternehmen absolute Basisinvestments für jedes Portfolio sind. In Krisenzeiten schlagen sie den Leitindex S&P 500 locker, was über einen längeren Zeitraum zum klassischen Risikoparadoxon führt.
Mit diesen Aktien lassen sich Krisen auch mental einfacher ertragen und es führt langfristig zu einem sehr renditestarken und risikoarmen Portfolio. Aber natürlich kann es auch in diesem Sektor zu Pleiten einzelner Titel kommen. Wer aber aus diesen defensiven Aktien seine Unternehmen aussucht, wird mit Sicherheit langfristig eine Menge Freude haben.
Wie es im Vergleich dazu bei den zyklischen Aktien aussieht, haben wir hier untersucht.
Mehr dazu im Video:
Hinweis:
Dieser Beitrag dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Handel mit börsennotierten Wertpapieren kann zum Teil erheblichen Kursschwankungen unterliegen, die zu erheblichen Verlusten bis hin zum Totalverlust führen können. Bei jeder Anlageentscheidung, die Sie aufgrund von Informationen, welche aus Inhalten dieser Seite hervorgehen, treffen, handeln Sie immer eigenverantwortlich, auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Inhalte, wie z.B. Handelssignale und Analysen, beruhen auf sorgfältiger Recherche, welchen Quellen Dritter zugrunde liegen. Diese Quellen werden von dem Autor als vertrauenswürdig und zuverlässig erachtet. Der Autor übernimmt gleichwohl keinerlei Gewährleistung für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Inhalte und haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.
SuperMario meint
Kann ich nur unterschreiben! Ich selbst halte 80% meines Portfolios in PG, JNJ, CLX und Co. Keine Turnaround-Storys mehr und einfach weniger Stress. Nicht Zyklische Aktien sind einfach die Nr. 1. Punkt 🙂
Grüße aus der Schweiz
M.
Markus meint
Hallo und vielen Dank für den Artikel, den ich sehr interessant finde. Ich würde das gerne selbst einmal testen.
Könntet Ihr die Excel-Datei, die den Berechnungen zugrunde liegt, zur Verfügung stellen?
Vielen Dank und schöne Grüße
Markus
Lukas meint
Hallo Alex,
vielen Dank für deine Analyse der nicht zyklischen Aktien. Endlich spricht mal jemand aus, was ich seit Jahren kaufe: Aktien die kein Stress machen!!! Wieso kaufen die Leute immer diese blöden „Turnaround Storys“ die NIE funktionieren?? Oder schauen nach Aktien mit Dividendenrenditen über 5% – das ist doch ein Warnkriterium und keine bullisches Signal!!
Ihr habt recht: Diese Aktien gehören in jedes Depot!
VG Lukas
Friedhelm Peeck meint
Danke für diesen wirklich interessanten Blogbeitrag. Ich habe versucht eure Analyse mit dem Vergleichsindex „SPY S&P 500 von SPDR“ (bitte kurze Rückmeldung ob dies der Richtige Index ist) nach zu vollziehen. Der SPY als Vergleichsindex schüttet eine Dividende aus und erzielt dadurch eine geringere Rendite 1. Ergebnis Out Performance gibt es seit 2010 nur noch selten in dem nicht zykl. Konsumer-Sektor, meist sogar eine klare Under Performance. 2. Ergebnis, viele Unternehmen in dem Sektor haben wenig oder sogar gar kein Umsatzwachstum, darum erklärt sich auch die Under Performance. Grundsätzlich stehe ich hinter eurer Strategie, jedoch reicht die Analyse historischer Kursdaten nicht um eine positive Rendite für die Zukunft zu erzielen. Die aktuelle Lage der Unternehmen und eine quantitative Analyse mit DCF-Kalkulation sind für mich essential wichtig.